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Wieso wirft man Geschirr am Polterabend?

Das Zerdeppern von Porzellan, Keramik und manchmal sogar Stein zum Beginn einer neuen Ehe ist in vielen Teilen Deutschlands und einigen anderen Ländern ein weitverbreiteter Brauch. Das Geschirr wird am Polterabend vor dem Haus der Braut, oder auch dem frisch oder bald verheirateten Paar, geräuschvoll zerbrochen und muss anschließend von den baldigen Eheleuten aufgeräumt werden. Das soll die nun beginnende Zusammenarbeit und den Zusammenhalt symbolisieren.

Geschirr am Polterabend – woher kommt der Brauch eigentlich?

Geschirr am PolterabendDer Ursprung dieses Brauchs liegt vermutlich in dem Sprichwort „Scherben bringen Glück“, wobei Scherben ursprünglich auch intakte Ton und Porzellangefäße bezeichneten. Gut gefüllte Gefäße und damit viele Vorräte, waren eine glückliche Fügung und galten als Sinnbild für eine glückliche Zeit.

Doch warum wird das Geschirr zerstört? Tatsächlich können in dieser demonstrativen Verschwendung der Zerstörung des Eigentums, Parallelen zu diversen Opfer-Riten erkannt werden. Das Alte wird zerstört und etwas Neues wird geschaffen: die Ehe. Opfer- und Übergangsriten sind ein weit zurückgehender Bestandteil germanischer und vieler anderer Kulturen.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund für das Zerbrechen des Porzellans: das Geräusch, das dem Polterabend seinen Namen gibt. Der Krach, der durch das scheppernde Geschirr erzeugt wird, soll böse Geister und Dämonen vom Brautpaar fernhalten.

Im Grunde geht es also nur darum, dem Brautpaar viel Glück zu wünschen.

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